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Bis zur Oscarverleihung ist es nicht mehr lange hin und wie es sich für den Jahresbeginn gehört, tröpfeln nun langsam die Favoriten für die goldene Trophäe in die Kinos. Gleich vier Anwärter, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet, habe ich auf meiner Liste und zum Abschluss noch eine vielversprechende Comicverfilmung. Viel Spaß!

The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben[]

Kinostart: 22.01.2015
Regie: Morten Tyldum
Darsteller: Benedict Cumberbatch, Keira Knightley

Sämtliche Frauenherzen hat Benedict Cumberbatch schon erobert – jetzt kann er sich auch noch Hoffnungen auf einen Oscar für die männliche Hauptrolle machen. In The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben verkörpert er den britischen Codeknacker Alan Turing, dessen Entschlüsselung von Nazibotschaften für den Ausgang des Zweiten Weltkriegs entscheidend war, ihn aber nicht davor bewahrte, anschließend für seine Homosexualität verfolgt zu werden. Der schwedische Regisseur Morten Tyldum inszeniert die Geschichte als politischen Thriller mit persönlichem Konflikt, wobei das Thema Homosexualität nicht sehr prominent ausgeleuchtet wird. Vielleicht wollte Tyldum die Cumberbitches nicht verärgern, vielleicht seine zentrale Figur aber auch einfach nicht zur sehr auf diesen Teil der Persönlichkeit reduzieren. Cumberbatch liefert jedenfalls trotzdem eine sehr intensive Performance ab und bringt dem Zuschauer die menschlichen und sensiblen Züge des Mathematik-Genies näher. Für den Spielfilm-Oscar wird das aber wohl nicht reichen, dafür stören die teilweise flachen Kriegsklischees doch etwas zu sehr.

Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)[]

Kinostart: 22.01.2015
Regie: Alejandro González Iñárritu
Darsteller: Michael Keaton, Emma Stone

Der Durst nach Superhelden scheint für Film- und Serienzuschauer momentan unstillbar zu sein. Immer mehr von ihnen können wir im Kino und Fernsehen dabei zuschauen, wie sie die Welt retten und allerlei anderen Schabernack treiben, die meisten sehr erfolgreich und in gleich mehreren Ablegern. Batman, Superman, Arrow, Daredevil und The Flash sind nur ein paar davon und natürlich wollen sie alle von irgendwem gespielt werden. Wir können uns also darauf vorbereiten, in ein paar Jahrzehnten alle diese Darsteller mit mehr Falten und weniger Bizeps zu sehen – manchen wird der Übergang zu anderen Rollen gelungen sein, anderen nicht. Einer, bei dem das nicht funktioniert hat, steht im Zentrum des neuen Films von Regisseur Alejandro González Iñárritu, der uns bisher dramatische Meisterwerke wie "21 Gramm", "Babel", und "Biutiful" beschert hat. Bei den Golden Globes war Birdman in der Comedy-Kategorie nominiert, wo er trotz seiner teilweise absurden Stilmittel nur bedingt reingehört, denn Michael Keaton kreiert hier eine Rolle, die auf ihre Art ein genau so starkes Statement zur menschlichen Natur abgibt, wie es z. B. in Boyhood der Fall ist. Michael Keaton ist für die Rolle des abgehalfterten Schauspielers prädestiniert und schafft mit seinem furchtlosen Spiel so in der Realität ein Comeback, wie es ihm wohl kaum jemand noch zugetraut hätte.

Foxcatcher[]

Kinostart: 05.02.2015
Regie: Bennett Miller
Darsteller: Steve Carell, Channing Tatum, Mark Ruffalo

Bei uns in Deutschland spielt Ringen keine große Rolle, außer wenn gerade die olympischen Spiele laufen und man sich vor dem Bildschirm fragt, wieso diese zwei ineinander verschlungenen Männer so komische Ohren haben. In den USA ist das etwas anders. Der Sport verliert zwar auch dort an Popularität, aber fast alle Schulen haben nach wie vor ein "Wrestling"-Team. Dieser Sport, der auf eine jahrtausendlange Tradition zurückblicken kann und trotzdem keine große Anerkennung findet, steht im Zentrum von Foxcatcher. Der Film erzählt die wahre Geschichte des reichen Erben John Du Pont, der es sich Mitte der 80er Jahre zur Aufgabe gemacht hat, das amerikanische Wrestling-Team zum Besten der Welt zu machen. Die wichtigsten Sportler waren zu dieser Zeit die Brüder Mark und Dave Schultz, die beide schon olympisches Gold gewonnen hatten. Der Film beschäftigt sich vor allem mit der facettenreichen Beziehung von Mark und Coach Du Pont, die vor allem durch den Bruder Dave immer wieder aus ihrem empfindlichen Gleichgewicht gebracht wird, bis sie schließlich ein dramatisches Ende findet. Bennett Miller inszeniert den Film als dunkles Drama mit Thrillerelementen und es ist vor allem Steve Carell, dessen Darstellung man nach dem Gucken nicht mehr aus dem Kopf kriegt. Wir alle kennen ihn als brillanten Comedian, dessen Rollen durchaus auch mit schwarzem Humor und Traurigkeit ausgestattet sein können, doch als John Du Pont hat er jegliche Komik hinter sich gelassen. Schon äußerlich ist er nach dem Besuch in der Maske kaum zu erkennen, aber seine entrückte Mimik, der perfekte Akzent und passiv-aggressive Haltung sind definitiv einen Oscar wert.

Whiplash[]

Kinostart: 19.02.2015
Regie: Damien Chazelle
Darsteller: Miles Teller, J.K. Simmons

Bevor sich auch Miles Teller das Superhelden-Kostüm überwirft, um in The Fantastic Four als Mr. Fantastic gegen das Böse anzutreten, hat er mit seiner bewegenden Performance in Whiplash schon vorher dafür gesorgt, dass man ihn darauf nicht reduzieren wird. Teller spielt den jungen Jazz-Drummer Andrew, der an der renommiertesten Musikhochschule der USA angenommen wird und sein Glück darüber zunächst kaum fassen kann. Das ändert sich allerdings schnell, als einer seiner Lehrer anfängt, ihn psychisch zu terrorisieren, indem er ihm das Gefühl gibt, ein absoluter Versager zu sein. Statt den Unterricht zu verlassen, übt Andrew wie ein Besessener, um den Mann von sich zu überzeugen und alles andere in seinem Leben wird zweitrangig. Der Debütfilm des 29-jährigen Damien Chazelle wurde innerhalb von nur zehn Wochen gedreht, geschnitten und zum Sundance Filmfestival eingereicht, das er dann sogar eröffnen durfte. J.K. Simmons hat für seine Rolle des cholerischen Lehrers schon den Golden Globe gewonnen und auch wenn Whiplash eher als Underdog in die Oscar-Verleihung geht, würde ich ihm jeden Preis gönnen. Der Film schafft es ganz unaufdringlich, in einem Mikrokosmos viel über unsere leistungsorientierte Welt zu erzählen, in der jede noch so große Errungenschaft getoppt werden muss und der Druck von Außen und Innen erst aufhört, wenn man sich komplett für ein Ziel geopfert hat, das irgendwann mal willkürlich festgesetzt wurde.

Kingsman: The Secret Service[]

Kinostart: 26.02.2015
Regie: Matthew Vaughn
Darsteller: Samuel L. Jackson, Colin Firth

Für Kingsman: The Secret Service können wir Matthew Vaughn wohl gleich doppelt dankbar sein. Zum einen machte er für die Arbeit an diesem Film den Regiestuhl von X-Men: Zukunft ist Vergangenheit frei für Bryan Singer, der damit einen der intensivsten und für viele den wohl besten Teil der Superhelden-Reihe inszeniert hat. Darüber wie Vaughns Version ausgesehen hätte, kann man nur natürlich nur mutmaßen, sicher ist aber, dass er mit Kick-Ass 2010 schon mal eine Geschichte von Comic-Autor Mark Millar verfilmt hat, die einen ähnlich flapsig-sarkastischen Ton hatte und für Fans von Comic-Verfilmungen zu einem Meilenstein des komischen Sub-Genres geworden ist. Diesmal geht es auch wieder um junge Nachwuchshelden, die zwar keine Superkräfte haben, dafür aber mutig, clever und in einigen Fällen ziemlich dummdreist sind. Colin Firth spielt einen Agenten der alten Schule und nimmt einen jungen Rumtreiber unter seine Fittiche, der abgesehen von seiner Disziplinlosigkeit viel Potential für eine Karriere im Geheimdienst zeigt. Allein Firth als manierliches Kampfgenie und Samuel L. Jackson als lispelnder Bösewicht im Skaterlook sind einen Kinobesuch wert, wenn man nach der dramatischen Oscar-Kost mal wieder ein bisschen Spaß und Action braucht.

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